Magento hat sich nun endgültig auf das Datum für das Ende des Supports von Magento 1 (Community Edition sowie Enterprise Edition) festgelegt, nachdem dieser eigentlich schon für November 2018, später dann für Anfang 2019 festgesetz war. Der Grund für die Verschiebung, waren die Erkenntnisse dass die Migration zu Magento 2 doch mehr Zeit in Ansprung nimmt wie zunächst gedacht. Das definitive Support-Ende (auch bekannt als „End of Life„) ist für Juni 2020 festgesetzt. Davon betroffen ist sowohl die kostenlose Magento Community Edition, als auch die lizenz- und kostenpflichtige Variante Magento Enterprise Version 1.x).
Was bedeutet „End of Life“?
Erst einmal zur Beruhigung: Ihr Magento-1-Shop wird damit nicht mit dem 1. Juli 2020, theatralisch gesprochen, sein „Leben aushauchen“ oder aufhören zu funktionieren. Sie müssen sich allerdings bewusst sein, dass Magento mit dem „End of Life“ keine offiziellen Sicherheits-Patches und Fehlerbehebungen mehr anbietet. In den Monaten und Jahren danach steigt damit das Risiko, dass jemand entstehende Sicherheitslücken ausnutzen und so vielleicht Ihren Shop kompromittieren könnte. Denn Magento ist als weitverbreitete Software ein beliebtes Angriffsziel und aufgrund der Komplexität der Software gibt es gezwungenermaßen Bugs, die unter Umständen auch ein Sicherheitsproblem darstellen könnten.
Wer seinen Online-Shop ab Juli 2020 also noch mit Magento 1 betreibt, muss daher ein besonderes Augenmerk auf präventive Sicherheitsmaßnahmen und proaktives Security-Monitoring legen. Klar, das war immer schon wichtig. In Zeiten der DSGVO ist das Thema jedoch noch präsenter geworden.
Die Dokumente zur Software-Politik von Magento 1 Open Source und Magento 1 Commerce weisen aus, welche Versionen von Magento 1 bis Juni 2020 unterstützt werden:
- Magento Open Source (ehem. Community Edition): 1.5 bis 1.9
- Magento Commerce (ehem. Enterprise Edition): 1.13 bis 1.14
Alle älteren Versionen müssen auf eine dieser Ausgaben aktualisiert werden, um noch Sicherheitspatches zu erhalten. Für beide Editionen gilt: Sollten nach dem Ende des Supports noch Sicherheitslücken entdeckt werden, gäbe es damit keine Möglichkeit mehr, diese durch das Einspielen eines Patches oder Updates zu schließen. Die nun gesetzte Deadline 2020 markiert also das Ende des sicheren Betriebs von Magento 1.x Shops.
Was ist nun zu beachten?
Nicht in Panik verfallen aber sich damit beschäftigen, wie es weitergeht. Der Umstieg von Magento 1 auf Magento 2 ist kein simples Update, sondern als Relaunch zu sehen. Laut Magento sind bereits 30.000 Magento 2 Onlineshops live und pro Quartal kommen mehr als 8.000 weitere hinzu. Diese Zahlen werden in den kommenden Monaten rasch ansteigen. Shopbetreiber sind derweil gut beraten, sich an einen kompetenten Partner zu wenden, um den Schritt von Magento 1 zu Magento 2 rechtzeitig, zügig und vor allem sicher gehen zu können.
Das bedeutet zwar zeitlichen und finanziellen Aufwand, aber auch Chancen: es gilt den Shop zu modernisieren, unnötige Altlasten zu entfernen und sich auf das zu fokussieren, was Nutzen und Gewinn bringt. Im Blog von Magento kann man beispielsweise lesen, dass „jetzt die Zeit für ein Upgrade auf Magento Commerce 2 gekommen ist“. Des weiteren heißt es: „Magento Commerce 2 bietet eine überlegene Performance, befreit von IT-Flaschenhälsen bei der Kreation, der Planung und beim Launch von neuem Content, und liefert Händlern echte Business-Intelligence-Features.“
Falls Sie dieses Update also in Erwägung ziehen, starten Sie demnächst damit. Aber Vorsicht: Planen Sie den Umstieg präzise. Magento 2 besitzt nämlich eine komplett veränderte Architektur, die ein einfaches Update unmöglich macht. Da Backend- und Frontend-Code aktualisiert werden müssen, bietet sich zeitgleich auch ein „Facelift“ des Shops, das heißt eine Aktualisierung des Designs an. Neue Features und Konzepte können ebenfalls bereits mitbedacht werden. Wichtig ist ein gutes Konzept, sowohl für die Umsetzung als auch die Migration selbst. Mit einer auf
Magento spezialisierten Agentur gelingt der Umstieg dann problemlos.